Die Leserin, Sandra Stelzner-Mürköster, hat uns eine wundervolle und auch starke Geschichte über die Freiheit zugesendet. Stelle Dir einen Panther vor, schwarz, majestätisch und erhaben mit einer unbändigen Kraft, die Dir zugleich Angst macht wie Dich anzieht. Der Panther begleitet Dich wieder zurück in die alte Wirklichkeit.
Dieser Panther ist gekommen, um Dir die Anteile in Dir bewusst zu machen, die Du längst vergessen hast, er möchte Dich mit auf eine Reise einladen, eine Reise in die Freiheit. Es ist Dein Panther, dessen Fell schwarz glänzt und glitzert im Sonnenschein; seine Augen drücken Entschlossenheit aus und die Anziehung ist so groß, dass sie Deine Angst vor diesem majestätischen Tier besiegt. Du schreitest auf den Panther zu, langsam und behutsam, Dein Herz pocht, stets im Bewusstsein, dass Dich dieses Tier jederzeit in Stücke reißen könnte. Dein Verstand steuert Deine Bewegung nicht, es ist Dein Herz, das dem Ruf dieses Abenteuers folgt. Der Panther wartet ganz ruhig und gelassen auf Dich; er fordert Dich auf ihm zu folgen. Und mit dieser Aufforderung geht es los, ihr setzt Euch beide in einem rasanten Tempo in Bewegung.
Der Panther verleiht Dir unnachahmliche Kräfte und Du rennst, wie Du noch nie in Deinem Leben gerannt bist, stets von Deinem Panther begleitet; zugleich bewunderst Du seine Anmut während des Laufs, siehst seine Muskeln, die sich im Takt jeden Schrittes auf und ab bewegen; Du spürst den Wind in Deinen Haaren und die unbändige Kraft, die In Dir steckt. Du kannst endlich ausgelassen sein und Dein Bewusstsein ist so abgerichtet, dass Dir jeder Grashalm auffällt, der sich bewegt; Du siehst alles; Du siehst mit einem Mal eine unglaubliche Landschaft, gesäumt von Bäumen, die Dich an den Urwald erinnern, umgeben von hohen Gräsern und einer zarten Brise, die getragen wird von einem angenehmen Duft, der in der Luft liegt. Dieser erinnert Dich an einen Frühsommertag, der die ersten zarten Knospen der nahenden Sommerblumen in die Luft trägt; mit einem Mal hörst Du Vogelgezwitscher, das sich zu einer Melodie formt, die Dich weiter anspornt, aus gelassen zu laufen, zu springen und schlicht und ergreifen zu rennen, los zu lassen. Endlich, endlich fühlst Du Dich befreit und gelöst, Dank der wunderbaren Begleitung des Panthers, der Dich an Deine unbändige Kraft in Dir erinnert.
Ihr erreicht gemeinsam eine Quelle, die von einem Wasserfall gesäumt wird, der fortwährend in sprudelnder Art und Weise Wasser in die Quelle speist. Der Panther bleibt an jener Quelle stehen, trinkt von ihr und gibt Dir auch hier intuitiv zu verstehen, dass Du in der Quelle baden sollst. Ohne zu zögern, getragen von dem unbändigen Freiheitsgefühl durch den wilden Lauf, springst Du kopfwärts in die Quelle, tauchst ein und spürst die reinigende Wirkung dieser Quelle, sie ist nämlich eine Zauberquelle zu der Dich der Panther geführt hat. Diese Quelle löst alle Widerstände in Dir und Du schwimmst durch die Quelle, fühlst das Wasser durch Deinen Körper diffundieren und zugleich reinigst Du Deine Gedanken, der Sinn Deines Lebens wird an Dich herangetragen und Du erkennst, dass Du ein heiliges Wesen bist, dessen Seele unzerstörbar ist. Getragen von diesen positiven Gedanken schaust Du auf den Panther und erkennst neben ihm einen alten Indianer, der Dich ebenso ruhig betrachtet wie der Panther, er hat seine Hand auf dem Rücken des Panthers abgelegt und in der anderen Hand hält er einen Bogen samt Pfeil. Beide betrachten Dich zielgerichtet, ohne Dich einen Moment aus den Augen zu verlieren. Du schwimmst mit der gleichen Leichtigkeit auf die beiden magischen Wesen zu wie Du zuvor gelaufen bist, und mit jedem Schwimmzug, der Dich zum Ufer bringt, wird Dir deutlich, dass in Dir viel mehr steckt als Du überhaupt von Dir gedacht hast. Mit Erreichen des Ufers blickst Du lange, sehr lange in die Augen des Indianers und auch hier wird Dir bewusst, dass Du diesen alten Indianer schon immer kennst, er war nur tief in Dir verborgen. Und Du kannst ihm nun eine Frage stellen, frage ihn was Dich beschäftigt und lausche seiner Antwort. Es kann sein, dass es nicht die Antwort ist, die Du Dir erhoffst, doch sei Dir gewiss, alles kommt zu seiner Zeit, dann, wann es angebracht ist.
Und der Indianer spricht weiter zu Dir: „Erinnere Dich an Deine unbändige Kraft, die Fesseln, die Du im Leben spürst, hast Du Dir selbst angelegt. In Wahrheit existieren sie nicht. Die Wirklichkeit ist geprägt durch Deine Gedanken, die Begrenzung existiert in ihrer Form nur in Deiner Vorstellung und in keiner anderen. Wenn Du Dir selbst erlaubst frei zu sein, bist Du auch frei. Und wenn Du ein Ziel hast, so visiere es an und lassen es nicht mehr aus den Augen, bleibe dran, so wie ich mit meinem Bogen und Pfeil auch meine Ziele anvisiere. Sprenge Deine eigene Begrenztheit, dann wirst Du die Freiheit im Leben erfahren, die Dir jetzt zuteil wurde. Dies war möglich, weil Du Deine Angst überwunden hast und Dich von Deinem Herzen leiten ließest. Das ist das Geheimnis, so einfach und doch so schwer. Erinnere Dich an meine Worte, mache Dir immer wieder bewusst: Grenzen existieren nur in Dir, das Außen ist ein Spiegelbild Deines Inneren, beginne die Grenzen des Inneren zu sprengen, dann wird sich das Außen wandeln. Gehe nun zurück in Deine Wirklichkeit und nehme diese Wahrheit in Dir auf, damit Wandel geschehen kann.“
Du dankst dem Indianer, verneigst Dich tief vor ihm, in einer tiefen Ehrfurcht und dem Bewusstsein, dass Dir hier etwas Heiliges begegnet ist und eine alte Wahrheit offenbart wurde, die Du immer schon kanntest, die aber sehr lange in Dir verborgen war. Und ihr verabschiedet Euch in gegenseitiger tiefer Demut, Du beginnst wieder zu rennen, zu laufen und Dir explodiert etwas, es fühlt sich wie eine Sprengung an. Und der Panther begleitet Dich wieder zurück in die alte Wirklichkeit, doch die alte Wirklichkeit ist in Wahrheit eine neue Wirklichkeit, da Du Dich innerlich frei und gelöst fühlst.