Wie geht richtig meditieren? Was kann ich dabei falsch machen? Wir haben ein paar Eckpfeiler zusammengestellt.
Meditieren Sie – Als gute Vorbereitung auf ein erfolgreiches Leben!
Wer seine Ärmel hochkrempelte, konnte beinahe alles schaffen. Auto, Häuschen, Wohlstand. Wirklich alles? Auf der Strecke blieb bei solch einseitiger Sicht aufs Materielle der „Wohlstand des Geistes“. Wohlstand des Geistes, wie er durch die spirituelle Übung der Meditation erzielt werden kann. Doch in den Jahren nach dem Krieg bis weit in die Achtziger hinein galt als versponnen, wer bekannte: „Ich meditiere.“ Dann änderte sich die Stimmung. Das Wassermannzeitalter war geboren, und eine Gegenbewegung zu Konsum und Materialismus setzte ein. Yoga gab’s schon im Kindergarten, Thai Chi wurde in manchem Betrieb angeboten, und jede Volkshochschule bot mindestens einen Meditationskurs an, zumindest aber die westlich-medizinische Variante der Meditation, das Autogene Training.
Dass „Training“ dabei nach Leistung klingt, das blieb vielleicht unbemerkt. Oder es war, im Gegenteil, ganz bewusst so formuliert, denn immer noch wurde Meditation als Flucht vor dem Alltag und seinen Problemen beschimpft – was sie nicht ist!
Dr. med. Ulrich Bauhofer, der Spezialist für ayurvedische Medizin, hat seine experimentelle Doktoarbeit über das Thema geschrieben „Die kreislaufphysiologischen Wirkungen bei der Transzendentalen Meditation“ und einmal in einem Interview gesagt: „Meditation ist keine Verabschiedung vom Leben, sondern eine Vorbereitung, das Leben erfolgreicher zu führen.“ Was aber passiert bei einer Meditation, damit sie das leisten kann?
Die verschiedenen Arten der Meditation
Meditation, dieser Begriff wird ganz unterschiedlich genutzt. Es gibt musikalische Meditationen, philosophische Meditationen, auch das Nachdenken über ein Thema wird Meditation genannt. Diese Formen der Meditation sind nicht gemeint. Um auf das Leben vorzubereiten, braucht es eine andere Art der Meditation. Eine Meditation, wie sie in vielen Religionen und Kulturen praktiziert wird. Eine Meditation, die spirituell ist – nicht intellektuell. Die den Geist „entschäftigt“ – nicht „be-schäftigt“. Eine Art geistige Dusche, eine Meditation, wie sie Meister Eckhardt einmal beschrieben hat: den Geist solle sie leeren, bis er vollkommen frei ist. Das geschieht am einfachsten, wenn man seinem Geist die Freiheit erlaubt und ihn sich selbst überlässt.
Dem Geist den Müßiggang erlauben
Unser natürliches Bedürfnis geht in zwei Richtungen: in Richtung Glück und in Richtung Ruhe. (Dass dies nicht ausschließlich gilt, sollte selbstverständlich sein, ist aber in der Umkehrung vielleicht besser zu verstehen: Niemand hat das Bedürfnis nach Unglück oder Unruhe.) Wenn wir nun unserem Geist „erlauben“, seinen Weg selbst zu nehmen, seinen Weg zu finden, geschieht zweierlei: Wir werden ruhig, und unser Geist sucht sich den Ort und Zustand, in dem er sich am wohlsten fühlt. Also eine Art Glücks-Zustand.
„Dem Geist erlauben“ – damit ist exakt beschrieben, was in der Meditation geschieht! Doch wie erlaubt man seinem Geist etwas? Das ist nun wirklich ganz einfach: Indem man ihn lässt. Indem man ihn nicht bindet, nicht an Themen, nicht an Gedanken, nicht an Gefühle. Man setzt sich hin und schließt die Augen. Der Rest kommt von selbst.
- Gestatte deinem Geist zu wandern, und er wird die Tiefe suchen.
- Gestatte deinem Geist die Freiheit, und er wird zur Ruhe finden.
Mit diesen beiden Aufforderungen wird jede Meditationspraxis spirituell. Sie vertraut dem Geist, dass er weiß, was das Beste für ihn ist.
Meditation: wollendes Nichtwollen
Ist Meditation wirklich so einfach? Ja, das ist sie. Und doch gerät, wer diese Form der Meditation ausüben möchte, spätestens nach zwei Minuten in Schwierigkeiten, und zwar aus folgendem Grund:
Nichtstun macht uns nervös, wir sind das Tun gewöhnt. Tatsächlich aber „machen“ wir etwas in unserer Meditation: Wir achten auf die Freiheit unseres Geistes. Der Geist darf wandern, wohin er will, während der zwanzig Minuten, die wir mit geschlossenen Augen auf dem Stuhl verbringen. Es gibt kein Richtig, kein Falsch, kein Gut, kein Böse. Das Einzige, was es nicht gibt, ist unser Wille. In der spirituellen Meditation hat der Wille nichts verloren. Hier existiert nur das Lassen, das Zulassen.
Den Willen aussperren – ein Widerspruch?
In gewisser Weise ist das schon ein Widerspruch. Denn wenn wir den Willen aussperren wollen, ist unser Bewusstsein beschäftigt: Es muss darauf achten, dass der Wille auch wirklich draußen bleibt. Bleibt nur anzumerken: na und?
Dass man in der Meditation nicht denken soll, heißt nicht, dass es nicht trotzdem geschieht. Nimm es einfach mal hin, dass du deinen Geist bindest – der Geist wird sich bald wie von selbst auf Reise begeben, deine Wachsamkeit wird erlahmen, das Problem (wenn es denn eines ist) löst sich von allein. „Wichtig ist, dass du die Erfahrungen einfach geschehen lässt, wie sie kommen, ohne dass sich der Verstand einschaltet!“ sagt Prinzessin Märtha Louise von Norwegen.
Außerdem ganz wichtig: Warte nicht auf ein Ergebnis! In der spirituellen Meditation ist der Weg schon das Ziel. Meditiere, und lass’ dich überraschen! Damit dir die Meditation leichter fällt, gibt es einige Dinge, auf die du achten kannst:
- Meditiere regelmäßig! Ein sehr gutes Maß ist die Meditation zur selben Tageszeit: morgens nach dem Aufstehen, abends nach der Arbeit.
- Meditiere diszipliniert! Dein Körper und dein Geist werden durch die Meditation vielleicht „aufgerüttelt“ wie beim Walken oder Joggen: Sie müssen sich erst an den Rhythmus gewöhnen. Mach’ es ihnen leicht und baue die Meditation wie das Zähneputzen in deinen Tagesablauf ein. Für die Meditation selbst brauchst du keine Disziplin
Malbücher sind nur was für Kinder? Schon lange nicht mehr. Die Meditations-Malbücher für Erwachsene liegen im Trend. Vielen helfen sie abzuschalten, sich zu fokussieren und in einen meditativen Zustand zu kommen.
Zum Beispiel: Meditation Ullmann Medien
ISBN: 9783741520723
Prinzessin Märtha Louise und Elisabeth Samnoy
Schutzengel begleiten dich – Meditationen
Verlag: Koha-Verlag
ISBN: 978-3867281218