Meistens still und manchmal laut dreht sich das Rad Deines Lebens. Die ersten aufgeschlagenen Knie, ein Streit unter Freunden, heftiger Liebeskummer, Unfälle, Tod….all das und vieles mehr hinterlässt Spuren und Narben. Einige Narben sind äußerlich sichtbar und kennzeichnen Dich, andere wiederum legen sich auf Deine Seele.
Sie erzählen unsere eigene persönliche Geschichte. Man kann versuchen, sich zu verstellen – doch die Augen verraten es. Jede unbewusste und (für andere nicht wahrnehmbare) Distanz und abgelehnte Berührung verraten es. Diese Narben erinnern uns an all das Vergangene, um nicht zu vergessen.
Wehmütig, traurig und unsagbar schmerzlich kann die Erinnerung sein. Und manchmal dauert es Tage, Wochen ja sogar Monate und Jahre bis Du wir mit den Wunden verbundenen Narben aufgearbeitet und verarbeitet haben und sie vollständig geheilt sind, sodass sie lediglich ein Ereignis der Vergangenheit waren.
Die Kennzeichnungen auf unserer Haut erinnern uns. Die Spuren in unseren Herzen erinnern uns, sobald wir ein bestimmtes längst vergessenes Lied hören, nach Jahren eine Botschaft erhalten, längst fällige Gespräche führen.
All das erinnert uns daran was wir schon erlebt und ja sogar überlebt und geschafft haben.
Wir sollen all das nicht vergessen, weil unsere Narben zeigen wozu wir fähig bist und welche Stärke wir besitzen. Wir dürfen stolz auf uns sein.
Annett Hardow wurde am 15.09.1975 als erste Tochter einer jungen Arbeiterfamilie in Wolfen (Sachsen-Anhalt) geboren. Sie hat ihre 2 Jahre jüngere Schwester im Kindesalter aufgrund einer Nierenerkrankungen verloren. Seitdem begleiten sie die Themen Tod und Krankheit. Während einer tiefen (Sinn-/ Lebens-)Krise vor ca. 12 Jahren hatte sie in einem lauten Stoßgebet gen Himmel um Hilfe gebeten, als ihr damals 5jähriger Junge erkrankt war und sie es sich nicht leisten konnte zu Hause zu bleiben. Die Antwort kam laut und (hörbar) deutlich: Handauflegen.