Von Stunde zu Stunde schien die Last schwerer geworden zu sein. Doch wenn Daniela Hutter nachfühlt, bemerkt sie, dass es nicht ihre Schwere zu sein scheint, denn sie fühlt sich fremd an. Wo kommt sie nur her? Nun schließe sie ihre Augen, möchte sich ganz wahrnehmen, ganz nach innen fühlen: Ich habe mir die Schwere aufgeladen.
Es ist Abend geworden. Ich fühle mich müde, denn ich trag heut so eine Schwere in meinem Herzen mit mir. Wo kommt sie nur her? Nun schließe ich meine Augen, möchte mich ganz wahrnehmen, ganz nach innen fühlen: Ich hatte heute viel mit Menschen zu tun: zunächst, als ich außer Haus unterwegs war, dann die Begegnungen in meiner Arbeit und nicht zuletzt auch die vielen E-Mails, die ich beantwortete. Und während ich reflektierend in meinen Tag zurückfühle, ist spürbar: Ich habe mir die Schwere aufgeladen, im wahrsten Sinne des Wortes „aufladen“. Die Energien der Menschen haben sich irgendwie in meiner Aura niedergelassen. Da ist ein inneres Bild, das mir aufzeigt: Energien fallen wie Regentropfen auf mich, ich ziehe sie an und sie setzen sich in meiner Aura fest, machen es sich gemütlich. Und plötzlich ist da ein Gedanke: „Ich muss mich besser schützen“. Oh, der kratzt aber an meiner Überzeugung.
Denn, wer mich kennt, weiß, dass ich stets die Meinung vertreten habe: „Wir brauchen keinen Schutz. Ausrichtung reicht, Liebe schwingt über allem.“ Außerdem ist die Haltung von „brauchen“ eine bedürftige und drückt auch den Mangel aus. Ist das nicht mehr gültig? Ich bin unsicher. Einerseits weiß ich darum, dass ich meiner inneren Stimme vertrauen kann. Sie führt mich und leitet mich an für alle Situationen meines Lebens. Und es war ja auch sie, die stets formulierte: „Du brauchst keinen Schutz“. Ist das nun tatsächlich nicht mehr gültig? Ich fühle mich hin und her gerissen und spüre dabei, dass ich an meiner bisherigen Haltung gern festhalten würde. Ich fühle aber auch, wie sehr Veränderung notwendig ist. In den letzten Monaten hat sich die Welt sehr verändert. Das Virus, die Auswirkungen von Anordnungen und Maßnahmen lassen Menschen im Außen und auch im Innersten nicht unberührt. Die ungewisse Zukunft beschäftigt die Menschen. Sie sind verzweifelt, sie haben Ängste, tragen Emotionen in sich. Und mein inneres Bild zeigt mir all diese Energien, die da durch die Welt schwirren. Sie lassen sich mal hier, mal dort nieder, ziehen weiter von Mensch zu Mensch, immerfort. Sie intensivieren sich gewissermaßen. Und Energien verschwinden nicht. Es sei denn, wir integrieren sie bewusst, transformieren und heilen sie.
Ich spüre, dieser Gedanke ist für mich eine glasklare Botschaft. Und ich erkenne, dass nicht nur ich, sondern wir alle große emotionale Lasten mit uns herumtragen. Unser Einsatz und unser Beitrag ist gefordert. Mehr denn je. So zu sein und zu tun wie bisher reicht in Zeiten wie diesen wohl nicht aus. „Ich halte das Licht“ muss die Botschaft sein – aber dieses Licht will auch beschützt und behütet werden. Wie kann man das tun? „Licht SEIN“ reicht aus, hätte ich vor einiger Zeit noch formuliert. Aber heute fühlt es sich so an, dass es eben mehr braucht. Es gilt das Licht zu stärken. So als würden wir ein Feuer anheizen, damit die Flammen noch höher brennen und wir unsere Herzen daran erwärmen.
Es gibt so viele Möglichkeiten, seinen Beitrag zu leisten. Und das Wichtigste von allem ist: Sorge für dich selbst! Meine täglichen Rituale und Atemübungen waren mir immer schon wertvolle Energiespender. Mit Meditation werde ich mich zentrieren und meine innere Mitte stärken. Die Atemübungen verbinden Körper und Energiefeld und unterstützen mich dabei, etwaige „energetische Lasten“ früh genug wahrzunehmen, und sie dann zu transformieren. Meine Körperübungen lassen mich meine physische Kraft und Beweglichkeit spüren und erinnern mich: Was der Körper bewegen und halten kann, das kann auch mein Energiefeld leisten. Ich denke an die Geschenke von Mutter Erde: Pflanzen und Steine, als Essenzen oder Öle. Auch sie sind wertvolle Unterstützung in Zeiten wie diesen, es hilft, die Energiefrequenzen zu halten, die Schwingung nicht absacken zu lassen. Ja, ich vertraue bedingungslos auf die Natur, weil sie umgekehrt uns Menschen liebevoll dient. Auch jetzt will sie für uns da sein. Ich höre ihren Ruf und spüre, wie sie uns gerade jetzt ihre helfende Hand reichen will. Ich werde in die Natur gehen, noch mehr als sonst.
Und ich werde wachsam sein: Energien, die nicht zu mir gehören, die ihren Ursprung nicht bei mir haben, haben in meinem Energiefeld nichts zu suchen. Während ich so nachfühle, meine Gedanken einsammle, spüre ich, wie ich mich zunehmend kraftvoller fühle. Etwas in mir richtet sich auf, mein Energiefeld dehnt sich wieder aus – und mein inneres Licht leuchtet (wieder). Ja, ich halte das Licht.
Über die Autorin
Daniela Hutter begleitet seit vielen Jahren mit angeleiteten Ritualen durch die Rauhnächte. Dazu hat sie das Buchset „Lass deine Träume wahr werden“ mit Buch, Schreibheft und Orakelkarten konzipiert. (erhältlich im Webshop der Autorin: www.danielahutter.com) Auf Facebook gibt es dazu eine kostenfreie Gruppe für Dialog und Austausch. Wenn du Fragen hast, schreibe gerne an die Autorin: info@danielahutter.com