Inge Munz: Wenn Engel plötzlich neben dir stehen

Der Pfingsturlaub kam immer näher und näher, wir freuten uns schon sehr darauf. Dieses Jahr soll es mal nicht wie immer Südtirol sein, sondern einen Campingplatz im Schwarzwald in der Nähe von Freiburg.

Mein Papa / Opa bekam gerade noch rechtzeitig sein neues Auto auf das er schon so lange gewartet hatte. Er freute sich mit Mama / Omi auf die erste große Ausfahrt, denn das neue Auto hatte jetzt viel mehr PS und somit kann er seinen Wohnwagen viel leichter ziehen.

Wir, Inge und Wolfgang, unsere beiden Kinder Achim 17 und Silke 11 Jahre alt machten fast jeden Urlaub zusammen mit Omi und Opa. Wir hatten es immer sehr nett und lustig mit einander. Es hatte auch jeder seinen eigenen Wohnwagen. Achim wollte dieses Jahr zu Hause bleiben und Ferienarbeit machen. Ja natürlich war das für uns ok, denn er wollte im nächsten Schuljahr nach Amerika zum Sprachaustausch und auf die High School gehen.

Es war eine wunderschöne Autofahrt durch den Schwarzwald. Wir fuhren gerade am Anfang des Höllentalpasses. Da fing der Papa von Silke zu erzählen an. „Jetzt musst du dann gut aufpassen, dass du den Hirschsprung siehst.“ „Was ist denn das?“ fragte sie nach.

Es gibt da so eine Sage. „Ein Ritter der Burg Falkenstein begab sich eines Tages auf die Hirschjagt. Nach einiger Zeit sichtete er einen prächtigen Hirsch, doch der Hirsch machte es ihm schwer, weil er schnell und flink war. Getrieben von Todesangst sprang er mit einem gewaltigen Sprung über die Schlucht und entkam dadurch seinem Verfolger“.

Die Schlucht wurde enger und die Felsen war ganz hoch. Und da, plötzlich rief die Silke „schaut alle ich sehe den Hirsch da oben stehen“. Tatsächlich, wir sahen alle diesen großen Hirsch auf dem Felsen stehen der als Erinnerung auf den Felsen gestellt wurde.

Einen ganz tollen Campingplatz hat der Opa ausgesucht. Soviel Luxus gab es für uns alle noch nie. Und dann kam auch noch die große Überraschung von Omi und Opa, ein großes Bad für uns alle. Das konnte er für uns alle in dieser Zeit mieten, keiner musste irgendwo anstehen um zu duschen, das war echt klasse.

Am nächsten Tag machten wir uns Gedanken über die Ausflüge in der Gegend für die kommenden Tage.

Einer davon, juhu, juhu wir fahren nach Breisach über die Schleusenbrücke und Grenze nach Frankreich zum Kaffee trinken.

Die andere Idee, doch vielleicht gleich mal zu Gubor in die Schokoladenfabrik um die Ecke zu gehen, denn es roch immer wieder so lecker nach Schokolade. Was dabei so lustig war, fast alle Leute kamen mit einem Einkaufswagen voller Schokolade wieder heraus.

Nach einem wunderschönen Frühstück mit Sonne waren wir uns alle einig, heute fahren wir nach Frankreich zum Kaffee trinken.

Der Opa freudestrahlend zu uns allen, „wir fahren heute mit meinem Auto, ich fahre euch“.

Wunderschöne Landschaften und ganz andere Häuser sehen wir.

Da es der Silke etwas langweilig wurde durchforsteten wir meine Handtasche.

Das machte sie immer ganz besonders gerne, ja und was da alles drinnen war in Mama’s großer Handtasche. Besonders schön fand die Omi die netten alten Bilder in einer Briefmappe die ich da gesammelt hatte.“ Ach, die Mädels kenne ich doch und die von der Hütte usw.“ sie hatte so einen Spaß dabei. Dann kam da noch eine Kopie vom Mutterpass mit meiner Blutgruppe und sonstige lustige Papiere heraus an denen sich die beiden freuten und Silke es immer wieder ihrem Papa zeigte der vorne beim Opa im Auto saß.

„Omi schau mal, die Mama hat da ein ganz neues lustiges Schreibblöckle in der Tasche „ach Silke, das ist ein ganz neues Bündel mit Schecks, das brauche ich dann zum den Campingplatz bezahlen“. „Ok, dann legen wir das gleich wieder zurück“. Jetzt kam noch der Geldbeutel dran. Silke kramte das ganze Geld heraus, 300 DM, unser ganzes Urlaubsgeld war das. Jetzt kamen noch einige Silberlinge und Pfennige heraus. Als alles wieder drinnen war, krustelte sie noch in den anderen Fächern herum und kramte schon wieder einige kleine Bilder heraus. Von jedem hatte ich ein Passbild oder ein kleines Bild in meinem Geldbeutel drinnen, das fand ich einfach schön alle meine Lieben immer bei mir zu haben. Der Ausweis, Führerschein, Krankenkassenkarte und noch viele sonstige Karten die ich gesammelt hatte.

Opa unterbrach und sprach nach hinten zu uns, „wir sind jetzt in Breisach und es ist noch zu früh zum Kaffee trinken zu gehen“. “Wir parken jetzt irgendwo hier und laufen noch am Rhein entlang, und schauen da noch ein wenig den Schiffen zu.“ Diese Promenade war sehr schön und nach einer Weile fanden wir auch eine Sitzbank für uns alle.

Die Silke zu mir, „Mama jetzt waren wir doch noch gar nicht ganz fertig mit deiner Tasche“. Ok, ich zog sie noch mal her, ich sah es ist ihr doch wieder etwas langweilig. „Haha, schau mal Omi und Opa da kommen noch sechs Lippenstifte heraus einen Kamm und noch sonstiges Schminkzeug“. Kullis, Blöckle und ein Haarband. Und noch zum Schluss ganz unten drinnen, „iiiihhhhh was ist denn das „? „ach je, das sind die gesammelten Samen und dürren Blumenköpfe von gestern“. Wir lachten alle.

Die Männer hatten schneller entdeckt wie wir, dass wir gar nicht so weit weg von der Schleuse waren. Es kam ganz langsam ein ganz großes Schiff Richtung Schleuse gefahren. „Schaut mal alle, da gehen ganz große Tore auf rief die Silke“. Ja tatsächlich und das Schiff verschwand ganz langsam.

„Der Opa rief, kommt schnell alle mit wir fahren mit dem Auto über die Brücke und schauen uns das alles von der Nähe an“. Wir fuhren über diese Brücke und ich schaute zum Fenster hinaus. „Oh schaut, seht mal, da ragt das große Schiff heraus und wie riesig es ist“. Wir schauten alle und staunten.

Es ging einfach fast nicht weiter, da war eine riesige Autoschlange vor und hinter uns. „Schau Papa, da kommt ja ein großer Parkplatz und da stehen ja schon ganz viele Autos“. „Oh schnell such einen Platz dann können wir vielleicht doch noch etwas von dem Schiff in der Schleuse sehen“. So etwas hatten wir in echt doch noch nie gesehen.

Alle schnell heraus aus dem Auto. Ok, ich legte meine Handtasche links neben mich auf den Rücksitz, und nichts wie auch heraus, wir sind ja gleich wieder da.

Opa schloss das Auto zu und alle liefen nur noch Richtung Schleuse.

Aber irgendwie merkte ich schon, dass die Silke mich immer zupfte und sagte,

„Mama, Mama, da steht etwas auf der großen Tafel“.„Ja, ja, gleich nachher, wir müssen jetzt schnell sein. Sie hörte nicht auf etwas zu jammern und ich hörte ihr einfach nicht zu was sie mir eigentlich sagen wollte. An allen hatte sie herumgezupft. Nix wie zu dieser Schleuse zurück und nach dem Schiff schauen.

„Schaut mal, es ist schon fast unten, wow, wie interessant rief ich allen zu“. Das Schiff ist so riesig es passt gerade so zwischen die Wände. Ich muss sagen, es sah auch ein bisschen unheimlich alles aus als das Schiff sich ganz nach unten sengte. Plötzlich liefen alle Leute über die Straße und hängten sich ans hohe Geländer und schauten wie die Schleusentore sich öffneten. Und wir natürlich auch, es war so interessant. Das Wasser sprudelte an beiden Seiten noch mit heraus. Und die Silke immer noch an mir herumzupfend, „Mama, Mama, und ich „ja, ja gleich“. Das große Schiff fuhr ganz langsam heraus und nahm Kurs auf den Fluss.

Ok, wir sind uns einig und machen uns auf den Weg zum Auto. Es ist ja nicht mehr weit nach Frankreich um endlich Kaffee zu trinken.

Gerade als wir über den Zebrastreifen liefen und Richtung Parkplatz einbiegen wollten kam uns schon winkend eine kleine alte Dame schnaufend entgegen.

Sie fuchtelte mit den Händen herum und rief uns immer Hallo, Hallo, zu. „Ist das ihr Auto dahinten?“. Hm, was meint denn diese alte Dame? Ich sah, dass schon fast alle Autos weg waren, es können doch erst 10 Minuten vergangen sein, denke ich so bei mir. Immer wieder, „Hallo, Hallo, wenn es ihr Auto ist, bitte regen sie sich nicht auf, sie fuchtelte immer noch mit den Händen herum. Da ist gerade hinten das Fenster eingeschlagen worden. Es waren zwei Männer, sie haben eine Handtasche herausgezogen, wir konnten es noch sehen.

Die Männer liefen immer schneller und schneller und ich auch. Alles mögliche ging mir in diesem Moment durch den Kopf. Die kleine Silke weinte schon lautstark und murmelte ständig, ich habe doch gesagt, dass da Schilder hängen und ganz viel Glas auf dem Boden herum liegt.

Auch sah ich, während ich näher zum Auto kam, dass am Auto noch ein kleiner alter Mann ganz ruhig dort stand.

Oh weh, was war denn das? Dem Papa sein nagelneues Auto, überall lagen die kleinen Scherben herum. Und meine Handtasche ist weg, ich kann es nicht glauben. Oh weh, oh weh. Die Silke weinte noch lauter und sagte immer wieder „Mama, Mama, ich habe es euch doch allen gesagt, dass da überall Glasscherben auf dem Boden liegen und da vorne ein ganz großes Schild steht mit der Aufschrift:“ „Stopp dem Diebstahl, lassen sie keine Wertsachen im Fahrzeug, schließen sie es ab.“ „Die Polizei Neu-Brisach/Colmar“!

Und plötzlich sah ich diese Schilder auch und ganz viele Glasscherben, fast an jeder Parkbox. Oh weh und das alles nur weil ich meine Handtasche im Auto liegen gelassen habe. Oh nein wie schrecklich! Jetzt ging mir alles durch den Kopf.

In dem Moment hörten wir ein Quitschen von Autoreifen und lautes Gas geben, die Einbrecher fuhren gerade auf und davon. Die Männer wollten ihnen noch nachrennen, aber vergebens. “Wenn wir sie erwischt hätten, wir hätten die beiden am Kragen gepackt, murmelten die beiden Männer total aufgeregt“.

Die alte Dame war inzwischen neben mir, der Omi und dem immer noch weinenden Kind. Sie wollte uns immer noch beruhigen und redete auf uns ein.

Und ich immer „das alles ist doch nur wegen meiner Handtasche passiert, und das nagelneue schöne Auto jammerte ich immer noch“.

„Ach wissen sie, es ist doch sonst nichts und niemandem etwas passiert. Sie müssen wissen, diese Leute sind echte Gangster und nur auf so etwas aus. Die laufen hier überall herum und sehen sofort wo etwas im Auto liegt, gleich was es ist. In wenigen Minuten haben die was sie wollen. Es ist gut, dass diese Verbrecher schon auf und davon sind, denn sie sind sehr gefährlich glauben sie es mir“. Es war sehr schwer für uns in dem Moment irgendetwas an zu nehmen. „Aber wissen sie, sagte ich zu der alten Dame, es war da doch alles drinnen was ich hatte“. „Meine ganze Identität, meine kleinen Schätze und jetzt ist alles weg das kann doch alles nicht wahr sein“. „Als wir hier her fuhren hatten wir mit einander noch meine ganze Handtasche angeschaut und hatten soviel Spaß und Freude dabei und jetzt soll das alles weg sein“?

So ging das eine ganze Weile alles hin und her. Auch bei den Männern, denn da stand ein kleiner alter Mann.

Doch plötzlich schaute die alte Dame mich so ganz warmherzig an, dieser Blick ging mir durch meinen ganzen Körper. Einen Augenblick war ich ganz wo anders, träumte ich etwa gerade? Es war etwas ganz ungewöhnlich ruhiges, fühlte sich an wie ein warmer Hauch von irgend etwas sehr Schönem. Ein großer Seufzer kam aus mir heraus und ich wurde ganz ruhig und gelassener. Es war überhaupt auf einmal alles ruhiger geworden stellte ich plötzlich fest.

Die Silke weinte plötzlich nicht mehr und die Omi ist hinter das Auto zu den Männern gegangen. Dort sah ich dann auch den kleinen alten grauen Mann ganz aus der Nähe.

Die Männer waren immer noch außer sich mit ganz vielen Emotionen geladen. Sie waren gerade dabei den Kofferraum des Autos´s auf zu schließen um nach zu sehen, ob dem Opa seine Kassette, so etwas wie eine Geldkassette, noch im Versteck im Kofferraum war. Mein Papa war immer ganz genau, er legte beim Campen immer alle seine Wertgegenstände in diese Box. Nichts durfte offen im Auto liegen bleiben wenn er es verlässt. Und ich lasse vor lauter schnell schauen wollen meine Handtasche links neben mir liegen.

Es kam mir alles wie in einem schlechten Film vor, oder bin ich tatsächlich in meinem Bett und träume?

Irgendwie hatte auch der kleine alte Mann großen Einfluss auf die zwei Männer. In das große Caos kehrte urplötzlich Ruhe ein. Die Männer schimpften nicht mehr so arg und standen jetzt dicht bei einander.

Der Opa bedankte sich bei dem alten Ehepaar ganz herzlich für ihre Hilfe. Wir waren jetzt alle bei einander hinter dem Auto.

Auch gab der kleine alte Mann meinem Papa einen Zettel mit seinem Namen, Adresse und Telefonnummer, und sagte zu ihm, vielleicht hätte er später doch noch ein paar Fragen. Denn in einer solchen Situation ginge doch alles immer so schnell und später weiß man so vieles nicht mehr genau.

Wir machten uns an die Arbeit das viele gewürfelte Glas vom hinteren Autositz zu befreien. Der Opa hatte einfach alles dabei, sogar einen kleinen Kehrbesen mit Schaufel. Zum verkleben des Fensters hatten die beiden Männer im Kofferraum auch noch ein Stück Karton und Klebeband gefunden.

Alle standen wir am Auto, oh schaut mal, sagte die Silke, es ist keiner mehr da außer uns fünf.

Und wo sind denn die zwei alten Menschen plötzlich hin. Keiner hatte bemerkt, dass sie gegangen sind.

Es war kein einziges Auto mehr auf dem Parkplatz, nur noch wir. Das war ein ganz komisches Gefühl.

Und jetzt sahen wir alle, dass überall so kleine Häufelchen mit Glas auf dem ganzen Parkplatz verteilt lagen. Und die Silke wieder, „ich habe es euch doch allen gesagt und keiner hat mir zu gehört.“ „Ja Silke, wir werden uns bessern“.

Jetzt standen wir alle da, so, und was machen wir denn jetzt? sagte jeder von uns. Natürlich waren wir alle etwas durcheinander und durch den Wind.

Unser Oberhaupt der Opa stellte sich plötzlich in die Mitte und sagte, „wir fahren jetzt über die Grenze nach Frankreich. Wir melden es der Polizei und machen eine Anzeige“.

„Auf geht`s nach Colmar“. Nicht lange danach hatten wir die Polizeiwache gefunden.

Wir erzählten dem Polizisten alles, so wie es sich zu getragen hatte.

Doch er schmunzelte ein wenig und sagte zu uns allen, „wissen sie, jeden Tag ist das so und haben sie die Schilder nicht gelesen?“ Ja, aber zu spät. Die kleine Silke dazwischen, „ich schon“.

Der nette Polizist, „manchmal gehen wir sogar zivil da hinaus, aber machen können wir überhaupt nichts, es ist viel zu gefährlich“.

Ich vermittelte ihm, dass ich jetzt sehr Angst hatte da alle meine Dokumente in meiner Handtasche waren, meine ganze Identität ist jetzt irgendwo bekannt.

Er beruhigte mich, „wissen Sie, diese Leute wollen nur das Geld und die Schecks an etwas anderem sind sie nicht interessiert“. „Glauben sie mir das“.

„Den Rest mit samt der Tasche schmeißen diese Menschen in den Rhein“.

„Meine schöne Ledertasche“ murmelte ich. Lachen musste er, als ich ihm in kurzen Zügen die Geschichte auf unserer Fahrt hierher erzählte und dass ich meine Lippenstifte und das andere in meiner Tasche so sehr vermisse.

Er nahm unsere Anzeige auf und ich füllte den ganzen Papierkram aus. Der nette Polizist verabschiedete sich von uns mit den Worten, „machen sie sich keine Sorgen mehr, es war nur Materiell und etwas anderes wie Geld und Schecks wollen diese Leute nicht und es ist niemandem etwas passiert“

Wir liefen alle zum Auto. Die Fahrt bis zum Campingplatz war ziemlich ruhig und still. Ich hatte so große Schuldgefühle da ich an alledem Schuld war.

Gleich nach der Ankunft ging ich zur Telefonzelle und rief die Bank und kurze Zeit später unseren Sohn zu Hause an.

„Achim, stell dir vor“. Ich erzählte ihm alles von unserem ganzen Tag. „Weißt du, diese Leute haben jetzt ja auch die Adresse und unseren Hausschlüssel, pass ganz gut auf dich auf“.

Der junge Mann lachte und sagte zu mir, „Mama da musst du dir keine Sorgen machen ich habe keine Angst und da kommt bestimmt niemand bis hier her“.

Wir hatten dann noch einige schöne Tage und ich hatte für immer gelernt, dass ich auf jeden Fall im Auto nichts mehr offen liegen lasse. Es ist selbst bei uns im Lande so, dass man vielleicht beobachtet werden könnte.

Wieder zu Hause angekommen, haben wir natürlich an der Haustüre das Schloss ausgewechselt. Ich hätte sonst nachts nicht mehr ruhig schlafen können.

Ungefähr nach vier Wochen wurden die ganzen Scheck`s auf unserem Konto belastet, genauso wie es dieser Polizist uns damals geschildert hatte.

Einige Zeit später kam mein Papa und die Mama zu uns und fragten mich wie das denn damals mit den zwei älteren Leuten so war. Der Papa „Ich hatte doch einen Zettel von diesem älteren Herrn bekommen und weiß auch noch ganz sicher, den hatte ich in die Briefmappe gelegt zu meinen anderen Papieren“. „Ich finde den Zettel einfach nicht mehr, er ist verschwunden“. „Es war alles in dieser Geldkassette drinnen“. So gerne hätte ich mich bei den zweien nochmals bedankt und nach dieser Situation nachgefragt“.

Wir überlegten alle mit einander wie das damals alles so war. Und kamen zum Ergebnis

„Es müssen Engel gewesen sein“.

Denn nicht jeder von uns hatte tatsächlich auch beide gesehen. Einer eine Frau der andere einen Mann, ich hatte beide mit einander gesehen und die Omi auch. Silke die alte Dame und Wolfgang und Opa den alten Mann. Allerdings kam die alte Dame auf uns alle zu und winkte und fuchtelte mit ihren Händen als wir über den Zebrastreifen zum Parkplatz gelaufen sind.

„Die sichtbaren Engel kommen im richtigen Moment verkleidet zu uns“

Es bleibt bis heute ein Rätsel woher kamen diese zwei lieben kleinen alten Leute und wo gingen sie so schnell wieder hin, ohne dass es jemand von uns bemerkte.

Es war ein ganz großer Parkplatz und wir waren mitten drinnen mit unserem Auto gestanden. Es kam uns vor, wie wenn sich etwas in Luft aufgelöst hätte.

29 Jahre später……………

Wir zwei waren in Neuenburg am Rhein beim Campen und radeln.

Ich suchte von zu Hause einfach ein Ziel aus. Wollte einmal an den Rhein zum Fahrrad fahren gehen und es sollte nicht so weit weg von zu Hause sein. Da es dort vom Wetter her ein paar Tage schön und sonnig aussah, hatte ich diese Stadt gewählt.

Ich wusste überhaupt nicht, dass wir so nah an dieser Schleuße waren. Erst als wir unsere Fahrradtouren planten, sagte ich „das ist ja die Idee, wir fahren dort hin und schauen uns das alles noch mal von damals an“.

Wir waren uns ganz schnell einig, die zweite Tour geht an die Schleuße von Breisach.

Es waren ca. 35 Kilometer, auf geht`s. Es war ein wunderschöner warmer Augusttag, aber später sollte anscheinend das Wetter etwas schlechter werden und Wolken aufkommen.

Wir radelten auf wunderschönen Radwegen entlang des Rheins und schöner Natur.

Bald erreichten Breisach und schauten uns dieses Städtchen an.

So, jetzt wird es aber Zeit, dass wir diese Brücke suchen wo die Schleuse ist. Denn die erste die wir sahen war es nicht. Und das Wetter zog sich auch schon etwas seltsam zu.

Von der Ferne sahen wir den breiten Rhein und ein ganz großes Schiff, das muss diese Schleuse sein.

Hinter her musste ich lachen über uns beide. Wir sehen das Schiff und radelten so schnell wir konnten, so dass wir ja nichts verpassten.

Wie damals, ein riesengroßes Schiff schwimmt in die Schleuse hinein. Du vergisst alles um dich herum, willst nur noch sehen was da jetzt als nächstes passiert. Faszinierend wie wenig Platz seitlich zwischen dem Schiff und der Mauer noch war. Die großen Tore wurden geschlossen und das Schiff wurde gesengt. Wir hatten uns viel Zeit gelassen und schauten das ganze bis zum Schluss an. Und dann noch ganz schnell über die Straße, wir wollten doch noch sehen, wie das Schiff ganz weit unten wieder herauskommt und den Rhein weiter entlang fährt.

Aber jetzt wurde es Zeit über diese Brücke noch ganz rüber zu radeln und den Weg so zu laufen wie damals.

Es waren tatsächlich nur ca. 50 Meter bis zu dem Zebrastreifen und nochmal so weit bis zum Auto. Alles war sehr übersichtlich. Tatsächlich konnte man uns ganz genau beobachten was wir so gemacht hatten.

Keiner von uns hätte damals sagen können wie lange wir dort gestanden sind und wie weit es zurück zum Auto war.

Auf dem riesengroßen Parkplatz standen jetzt zwei Autos ein schwarzes und ein weißes mitten drinnen. Und überall immer noch diese Warnschilder.

Dicke Wolken zogen plötzlich auf, der Wind zog und die ersten Regentropfen kamen uns entgegen. Es war Zeit zu gehen, ganz schnell radelten wir wieder über die Brücke zurück und hinunter an den Rhein.

Den Regen hinter uns gelassen wurden wir nach einer Weile mit einem wunderschönen Regenbogen belohnt.

Wir setzten uns auf die nächste Parkbank, umarmten uns, und jeder lauschte seinen Gedanken nach.

Engel sind immer irgendwo unterwegs und begleiten uns

Engel kommen auch manchmal verkleidet zu uns

Engel beruhigen und beschützen uns!

Engelwege

Beatrice Weise-Kühn: Mondgöttin

Sei gegrüßt du wundervolle Mondschwester. Wir befinden uns in einer Zeitqualität des Erwachens. Das wahrnehmen und fühlen ...

Meist gelesen