Ja, ich mache mich auf den Weg!
Von Johanna Kramer
Schon als Kind habe ich mich gefragt, woher wir kommen, warum wir hier sind und welchen Sinn das Leben hat. Heute bin ich zutiefst davon überzeugt, dass jeder Mensch mit ganz besonderen Talenten auf diese Welt kommt, die es unserer Seele ermöglicht, ihr größtes göttliches Potenzial zu entfalten. Das können wir tun, indem wir aus tiefstem Herzen leben und die Fähigkeiten nutzen, die uns gegeben wurden. Zusammen mit unserer Persönlichkeit, unserer Geschichte und unseren Lebenserfahrungen machen sie uns zu einem einzigartigen Ausdruck der Schöpferkraft und befähigen uns, etwas Wertvolles in diese Welt zu bringen. Oft braucht es Mut für diesen Weg. Doch ist es genau dieser Weg, der alles in uns zusammenfügt, zu einem stimmigen großen Ganzen. Ein Weg, der uns auf eine Weise heilt, wie wir es uns selbst nicht erträumen könnten.
Du spürst, es muss noch mehr geben …Vielleicht geht es dir gerade so, wie es mir vor einigen Jahren ging. Du spürst, dass dein Platz im Grunde woanders ist, dass es mehr geben muss als diese eintönigen Tätigkeiten im Berufs- oder Privatleben. Du sehnst dich nach mehr, auch wenn dieses „Mehr“ nur eine sehr vage Empfindung in dir ist, die du nicht näher benennen kannst. Du spürst, deine Seele möchte weiterziehen, aufbrechen, etwas Neues entdecken – sich verwirklichen.
Wenn ich am Ende meines Lebens vor Gott stehe,
würde ich hoffen, dass ich kein einziges bisschen Talent
mehr übrighabe und sagen könnte:
„Ich habe alles genutzt, was du mir gegeben hast“.
Emma Bombeck
Oft haben wir zu diesem Zeitpunkt eine leise Ahnung davon, dass irgendetwas in unserem Leben nicht stimmt. Uns fehlt ein gewisses Gefühl der Verbindung zu uns selbst und dem, was wir tun. Wir sehnen uns nach Erfüllung oder einem tieferen Sinn im Leben. Im schlimmsten Fall spüren wir, dass uns das Leben, das wir im Moment führen, auf Dauer krank machen wird, wenn wir nichts ändern.
Vielleicht weißt du längst, in welche Richtung du gerne gehen würdest, oder du hast, wie ich damals, überhaupt keine Idee, wo deine Talente, Fähigkeiten und Leidenschaften wirklich liegen. Vielleicht sind sie viel größer, vielfältiger und kreativer, als du es dir vorstellen kannst.
Die Seelenaufgabe wird auch als Berufung oder Bestimmung bezeichnet. Leider können diese Beschreibungen bei manchen Menschen unangenehme Gefühle erzeugen, weil sie den Anschein machen, es handle sich dabei um etwas sehr Großes und Bedeutsames, das nur für wenige Menschen erreichbar scheint. Manchmal tauchen dadurch auch Fragen auf wie:
„Wenn ich für etwas bestimmt bin,
habe ich dann gar keine freie Wahl mehr?“
„Muss Berufung immer bedeuten,
dass man sein Herzensthema zum Beruf macht
oder in die Selbständigkeit geht?“
Bestimmung bedeutet nicht, dass wir fremdbestimmt sind. Wir haben immer die freie Wahl, wie wir unsere Talente und Fähigkeiten nutzen und für was wir sie einsetzen. Berufung bedeutet nicht, dass unsere Seelenaufgabe zwangsweise unser Hauptberuf werden muss, es sei denn, es ist unser tiefster Wunsch und entspricht unseren Vorlieben und Fähigkeiten.
Die Seelenaufgabe kann in so vielen verschiedenen Formen kommen und sieht für jeden Mensch anders aus. Es geht dabei um ein Thema, das dich begeistert, eine Tätigkeit, für die du brennst, eine Sache, die dich nicht loslässt, dich antreibt oder etwas, das dir pure Freude bereitet, wann immer du dich damit beschäftigst.
Meine liebste Journaling-Übung, um dir mehr und mehr auf die Spur zu kommen:
Fünf Minuten reichen aus, um die drei nachfolgenden Fragen zu beantworten. Am besten, du stellst dir dafür einen Timer und schreibst einfach darauf los, ohne groß nachzudenken. Das, was auf natürliche Art und Weise aus deiner Feder fließt, hält wertvolle Botschaften und Erkenntnisse für dich bereit:
– Wer bin ich?
– Wofür bin ich hier?
– Was will ich wirklich?
Johanna Kramer ist ausgebildete Europakorrespondentin und machte ihren Bachelor in International Business Communication. Einige Jahre arbeitete sie im Vertrieb eines Großkonzerns, reiste beruflich viel durch die Welt und kündigte schließlich ihren Job, um sich auf die Suche nach ihrer Leidenschaft zu machen. Seit 2016 verfolgt sie ihren Traum, Schriftstellerin zu werden. „Bücher haben mir schon oft das Leben gerettet. Sie kommen nicht zufällig zu uns, sondern begegnen uns genau im richtigen Augenblick. Ich möchte die Menschen mit meinen Worten berühren. Wenn mir das gelingt, bin ich glücklich.“
Mehr Infos über die Autorin gibt es unter www.johannakramer.de