Hast du jemals die bewusste Entscheidung getroffen, dir ein glückliches Leben zu erschaffen? Überlege bitte einen Augenblick… Wenn nicht, dann hast du dich mit hoher Wahrscheinlichkeit für das Gegenteil entschieden – und zwar unbewusst. Die meisten Menschen werden diese Behauptung empört oder ein wenig beleidigt zurückweisen.
Ganz nach dem Motto: „So blöd bin ich doch nicht!“. Das behaupte ich auch nicht. Unbewusstheit hat nichts mit Dummheit zu tun. Für mich steht jedoch fest, dass die meisten Menschen nicht wissen, was sie tun. Unbewusstheit und Unklarheit sind aus meiner Sicht die ersten Ursachen für die Krisen, Krankheiten, Konflikte und die meisten Mangelzustände in unserem Leben, die fast alle Menschen spätestens jenseits der vierzig vorfinden und die verhindern, dass sie sich glücklich und erfüllt fühlen. Spätestens seit dem Auszug aus deinem Elternhaus bist du Schöpferin, Gestalter deiner Lebenswirklichkeit. Wer sich dieser Schöpfertätigkeit nicht bewusst ist, der fühlt sich oft als ein Opfer. Sei es als ein Opfer des Lebens selbst oder ein Opfer anderer Menschen, zum Beispiel seines Expartners, seiner Eltern, Geschwister, Kollegen oder Vorgesetzten.
Dein »Schöpfungswerkzeug«
Die wichtigsten „Schöpfungswerkzeuge“ für dein erlebtes und empfundenes Glück im Leben sind deine Gedanken, Überzeugungen und Glaubenssätze in Bezug auf drei zentrale Bereiche: in Bezug auf dich selbst, auf das Leben und auf deine Mitmenschen. Was du über dich selbst denkst und glaubst, über dich als Mensch, deinen Wert und deine Talente, deinen Lebenssinn, deinen Körper, deine Gefühle und deine bisherige Biografie – all das strahlst du ständig aus. Ebenso das, was du über das Leben selbst glaubst und über deine Mitmenschen. Kaum einer von uns macht sich jedoch sein Weltbild, sein Menschenbild und sein Selbstbild bewusst. Alles, was du ausstrahlst, was deinen tiefsten (oft unbewussten) überzeugungen entspricht, das wird vom Leben beantwortet mit dem Satz: „Nach deinem Denken und Glauben geschehe dir!“ Oder: „Was du säst, das erntest du.“
Ich will dir hier keinen „Glückshonig“ um den Mund schmieren. Lebensglück ist keine Glücksache! Ein erfülltes glückliches Leben ist die Folge von Entscheidungen und bewusst gelebten Haltungen und Werten, das heißt eines ganz bestimmten Bewusstseins und Umgangs mit sich selbst, mit anderen und mit dem Leben. Dies werden die meisten von uns erst am Ende ihres Lebens – oft mit einem Gefühl der Bitterkeit – erkennen.
Lebensglück ist keine Glücksache!
Fragen wir uns zunächst: Was gehört eigentlich zu einem glücklichen Leben oder zu einem Menschen, der sich als glücklich bezeichnet? Ich persönlich sehe vier Qualitäten als Grundpfeiler eines glücklicherfüllten Lebens. Ich nenne sie die 4 Fs. Das sind die FREUDE und Begeisterung, der FRIEDEN und die Zufriedenheit, FÜLLE und Erfüllung und die FREIHEIT. Fühl dich frei, diesen vier Grundqualitäten für ein glückliches Leben weitere hinzuzufügen. Wer zurzeit keinen gesunden Körper hat, wird vermutlich Gesundheit und Vitalität hinzufügen. Und auch diese fallen nicht zufällig vom Himmel, sondern werden in aller Regel von uns selbst erschaffen und aufrechterhalten.
Um diese Basisqualitäten in uns und in unserem Leben zu erschaffen, haben wir in der Regel viele Möglichkeiten. Das Erste, was du tun kannst, ist, deine Schöpferverantwortung für dein Leben und dein Lebensglück zu übernehmen. Dieser innere Akt ist keine Kleinigkeit, sondern ein ganz entscheidender Schritt, etwas Wesentliches in deinem Leben zu bewegen. Die Mehrheit der Menschen ist sich weder ihrer Schöpfermacht noch ihrer Schöpferverantwortung bewusst, sondern gibt beides an andere ab.
Eine kleine Glücksinventur deines Lebens
An dieser Stelle lade ich dich mit ein paar Fragen zu einer kleinen Inventur deines Lebensglücks ein. Sie geben dir schon einige Hinweise darauf, woran es in deinem Leben und in dir selbst eventuell mangelt.
– Wo, in welchem Bereich deines Lebens fehlt es dir an Freude? Gehst du mit Freude einer Arbeit nach? Erlebst du viel Freude in deinen zwischenmenschlichen Beziehungen? Und kannst du mit Freude mit dir selbst ein paar Tage lang ganz allein sein? Wofür brennst du mit Feuer und Flamme, wo also lebst du dein Feuer und tust etwas mit Begeisterung?
– Genießt du mit dir selbst und mit anderen Menschen Frieden und Zufriedenheit? Hast du ein friedliches Gemüt mit einer guten Portion Gelassenheit? Bist du im Frieden mit deiner Vergangenheit und besonders mit den Schlüsselpersonen deines Lebens, deinen Eltern, Geschwistern, Partnern, Expartnern, Kindern, anderen Verwandten, Vorgesetzten, Geschäftspartnern? Bist du mit dir selbst und mit deinem bisherigen Leben im Frieden und zufrieden?
– In welchem deiner Lebensbereiche erlebst du bis heute Mangelzustände statt Fülle? Woran fehlt es dir? Woran mangelt es in deinem Leben? Wovon ist in deinen Augen nicht genug da? Von Geld, Gesundheit, liebevollen Menschen, Freunden, innerer und äußerer Ruhe, Sex, Erfolgen, Erfüllung? Was vermisst du, wonach sehnst du dich?
– Wo oder wann in deinem Leben fühlst du dich nicht wirklich frei? Wo oder von wem fühlst du dich in deiner Freiheit eingeschränkt? Mit welchen Personen fühlst du dich noch sehr verstrickt? Wer hat (noch) die Macht, deine Freiheit oder dein Freiheitsgefühl einzuschränken? Von was oder wem fühlst du dich (noch) abhängig? Wonach bist du eventuell süchtig? Nach Liebe, Alkohol, Nikotin, Anerkennung oder etwas anderem?
Pierre Franckh, Michaela Merten
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Lesen Sie den ganzen Artikel im ENGELmagazin Mai/ Juni 2022.
Robert Theodor Betz, Diplompsychologe, geboren 1953 im Rheinland,
gehört seit Jahren zu den erfolgreichsten Lebenslehrern, Coaches und Top-Speakern im deutschsprachigen Raum. Seine Bestseller erreichten bisher eine Auflage von fast zwei Millionen verkaufter Exemplare.
www.robert-betz.com