Sigrid Engelbrecht: Manchmal Sonne, manchmal Regen

Das ist normal. Wer es als gegeben hinnimmt, dass das Leben immer wieder Gewitter, Stürme und Hagelschauer mit sich bringt und man zu Lebzeiten kein Paradies andauernder wolkenloser Problemfreiheit erleben wird, der ist schon auf einem guten Weg zu mehr Gelassenheit und Lebensfreude, erzählt uns Autorin Sigrid Engelbrecht.

Wenn Sie zurückschauen: War nicht Ihr ganzen bisheriges Dasein eine Abfolge von Herausforderungen und Lösungen? Und das wird auch zweifelsfrei so weitergehen. Mal ganz abgesehen davon, das ständiger Sonnenschein vermutlich darüber hinaus ziemlich langweilig wäre. Das Wetter können Sie nicht ändern … wichtig ist einzig und allein, wie Sie mit den immer neuen Herausforderungen umgehen. Gelassenheit heißt auch, sich bewusst zu sein, dass nicht jeder Weg zum Ausweg wird und Scheitern nichts mit den eigenen Qualitäten als Mensch zu tun hat. Auch wenn es sich erst einmal etwas merkwürdig anhört: Scheitern muss nicht entmutigend, sondern kann auch ermutigend sein, denn wenn klar ist, welcher Weg nicht zum Ziel führt, dann fällt schon mal eine Möglichkeit weg. Sie können dann etwas anderes probieren und damit die eigenen Chancen erhöhen, zu guten Lösungen zu kommen.

Abstand von den eigenen Gefühlen gewinnen
Der hauptsächliche Grund dafür, warum es oft schwerfällt, in herausfordernden Situationen gelassen zu leiben, ist, dass man sich völlig mit dem Geschehen und den dadurch ausgelösten Gefühlen identifiziert. Furcht und Abwehr machen einen unfähig, folgerichtig zu denken. Stattdessen reagiert man reflexartig und gerät damit natürlich auch in Gefahr, etwas Unüberlegtes zu tun. Deshalb ist es so wichtig, zu lernen, wie man in einer solchen Situation einen Schritt neben sich selbst machen kann, um die aufgewühlten Emotionen zu beruhigen und zur Gelassenheit zurückzufinden.

Das Leben lieben
Vertrauen in das Leben und darauf, dass sich letztendlich alles zum Guten wendet – auch darum geht es bei Gelassenheit. Die Freude am und die Liebe zum Leben und zu den Mitmenschen sind enorm wichtig. Annehmen, was kommt, das eigene Leben als facettenreiches Projekt und nicht als Bürde zu sehen ist ein manchen Situationen sicherlich nicht einfach. Doch genau dies ist der Schlüssel dazu, eine stabile innere Großwetterlage zu schaffen, bei der guten Laune die Regel und nicht die Ausnahmen ist. Dazu gehört, die Vielfalt der eigenen Gefühlswetterlage zu kennen und zu akzeptieren, ohne sich davon „regieren“ zu lassen, aber auch, die eigenen Unvollkommenheiten mit Humor zu nehmen.

Übung: Gelassenheit tanken
In Situationen, in denen Sie spüren, dass Ihre Gelassenheit sich auf und davon machen will, machen Sie eine kurze Pause. Stellen Sie sich dann, am besten schriftlich, folgende vier Fragen:

  1. Was genau beunruhigt mich, was macht mir ein mulmiges Gefühl? -Beschreiben Sie möglichst präzise, was Sei innerlich beschäftigt.
  2. Was könnte mir (oder anderen) im schlimmsten Fall passieren? – Malen Sie sich Ihre Befürchtungen aus, bringen Sie die Ängste auf den Punkt.
  3. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies eintritt? – Hier sind Sie bitte sehr kritisch!
  4. Was kann ich jetzt tun, um dem vermuteten „Schlimmsten“ die Spitze zu nehmen? – Notieren Sie sich alles, was Ihnen einfällt, um den „schlimmsten Fall“ abzuwenden und: Tun Sie es!

(Auszug aus dem Buch „Richtig gute Laune kriegen“)

Sigrid Engelbrecht ist Kommunikations- und Wellnesstrainerin sowie Personal Coach. Sie hat das Gute-Laune-Training in vielen Seminaren und Workshops auf seine Praxistauglichkeit getestet … und ist übrigens, wie die Lektorin dieses Buches bestätigen kann, selbst der lebende Beweis dafür, dass es hervorragend funktioniert. www.engelbrecht-media.de

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