Lieben Sie Tiere? Leben Sie mit einem dieser wundervollen Lebewesen zusammen? Dann kennen Sie sicher diese berührenden Situationen in Ihrem Alltag: Sie fühlen sich nicht gut, ziehen sich zurück – und schon sitzt Ihre Katze bei Ihnen. Oder leckt Ihr Hund Ihnen liebevoll die Hand.
In meiner Arbeit als Tierkommunikatorin habe ich immer wieder gesehen, wie sehr die Tiere, mit denen wir zusammenleben, unser Energiefeld harmonisieren und klären wollen. Manchmal tun sie das, indem sie Schwierigkeiten und unausgesprochene Probleme auf ihre Weise sichtbar werden lassen – sie verhalten sich merkwürdig, werden krank, gehorchen nicht mehr. Es wäre also sinnvoll, verstehen zu lernen, was sie uns zeigen wollen. Eine gute Möglichkeit, zu erkennen, was sie für uns mit sich herumschleppen, bietet die Technik der Familienaufstellung.
Wenn ich die große Tierseele nach der Aufgabe der Tiere auf der Erde frage, höre ich die klare Botschaft:
Wir dienen der Schöpfung, wie ihr das auch tut, wir sind ein Teil der Schöpfung, auch wir halten das Gleichgewicht der Erde. Einige von uns stehen in eurem Dienst, aber wir gehören euch nicht. Wir geben euch die Gelegenheit, Liebe zu verwirklichen, zu wachsen. Daran, wie ihr uns wahrnehmt und wie ihr mit uns umgeht, erkennt ihr, wie ihr zur Schöpfung im Allgemeinen steht, auf welcher Ebene ihr die Natur und die Schöpfung wahrnehmt und wie ihr euren eigenen Bezug dazu seht. Ihr spiegelt euch selbst im Umgang mit uns, ihr erkennt euch in der Art, wie ihr uns seht, euer Bezug zu uns ist der Gradmesser, an dem ihr euch selbst erkennen könnt. Wir sind wie ein Messinstrument für euch, so, wie ihr uns behandelt und wahrnehmt, so nehmt ihr die Schöpfung wahr, so, wie ihr uns behandelt, so behandelt ihr Gott, so nehmt ihr euch selbst wahr. Wir, die wir euch dienen, sind das Spiegelbild dessen, wie du tief im Inneren mit dir selbst umgehst, alles, was du uns tust, tust du dir und damit der Schöpfung. Dienen bedeutet, im Dienst eurer seelischen Entwicklung zu stehen, nicht, zum Beispiel als Nahrungsquelle für euch bereit zu stehen. Das bedeutet nicht, dass ihr uns nicht essen dürft. Wir fressen uns ja auch gegenseitig, das gehört zum Leben auf der Erde und ist ein anderes Energiefeld, eine andere Schwingung. Aber das ist nicht der heilige Dienst, den wir an euch leisten. Der Dienst, den wir an euch leisten, ist ein Dienst an der Schöpfung selbst, wir dienen nicht einem einzelnen Menschen, schon gar nicht eurem Ego, sondern euren Herzen. Wir halten sie offen, aber wir zeigen euch auch, wie sehr sie verschlossen sein können. Am Umgang mit uns erkennst du den Zustand deines eigenen Herzens, deines Mitgefühls, deiner Achtung und Ehrfurcht vor der Schöpfung.
Wie aber können wir nun verstehen, worauf uns unsere Tiere aufmerksam machen wollen?
Wenn Sie sich ein Familiensystem wie ein Musikstück vorstellen, dann spielt jedes Familienmitglied ein bestimmtes Instrument, folgt einem bestimmten Leitmotiv. Zusammen wird ein mehr oder weniger harmonisches Stück daraus, das meistens von einem oder zwei Familienmitgliedern vorgegeben wird. Fällt nun eines dieser Instrumente aus, weil ein Familienmitglied krank wird, die Familie verlässt oder stirbt, übernimmt zwangsläufig ein anderes seine Melodie. Jede Lücke, die entsteht, wird instinktiv sofort geschlossen. Das Kind beginnt, sich für die Mutter verantwortlich zu fühlen, wenn der Vater die Familie verlassen hat, die Tochter stellt ihre eigenen Bedürfnisse hinten an, um die Trauer der Mutter mitzutragen, der Sohn versucht, die Verantwortungen des Familienoberhauptes zu übernehmen.
Verhindern lässt sich das nur, wenn die Familie bewusst bereit ist, die Lücke mit allen Gefühlen der Trauer, der Wut, der Hoffnungslosigkeit zu ertragen, wenn niemand genötigt wird, die Lücke zu schließen. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch Sie die Melodie eines fehlenden, ausgeschlossenen oder verkannten Familienmitgliedes spielen, zumindest teilen, ist sicherlich sehr hoch.
Welche Rolle spielen nun
unsere Tiere dabei?
Eines Tages kam eine Klientin zu mir und fragte, ob ich nicht auch mal schauen könnte, was mit ihrem Hund los sei, sie hatte das Gefühl, er trage eine ganze Menge ihres Kummers für sie und hätte merkwürdige körperliche Symptome, die der Tierarzt nicht erklären konnte.
Ich bereitete wie immer meine Aufstellung vor, schrieb drei entsprechende Zettel (der Name des Hundes, die Symptome und einen Zettel für das, was dahintersteckte), gab sie der Klientin und bat sie, die jeweiligen Plätze innerhalb des System zu verdeutlichen indem sie diese Zettel ganz nach ihrem Gefühl so auf den Boden vor sich legte, wie sie zueinander in Beziehung standen. Dann stellte ich mich also auf die verschiedenen Plätze der Zettel und war sehr überrascht, wie deutlich ich die Symptome des Hundes und seine Energie wahrnehmen konnte. Es fühlte sich völlig anders an, als auf dem Platz eines Menschen zu stehen, sehr viel ursprünglicher und natürlicher, weniger kopfgesteuert, viel kraftvoller. Aber ich konnte auch deutlich spüren, dass der Hund tatsächlich etwas mit sich herumschleppt, nämlich die Depressionen und Ängste seines Frauchens. Er fühlte sich müde und schwer an und ich konnte spüren, dass es die Lasten von Frauchen waren. Als ich zur Kontrolle einen Zettel für mich und meine eigenen Symptome mit hinlegte, spürte ich im Gegensatz zum Hund nur Lebendigkeit und Freiheit. Was geschieht da?
Nehmen Sie zwei Zettel und schreiben Sie auf den einen: „Was trägst du für mich?“
Auf den anderen den Namen des Tieres.
Legen Sie diese beiden Zettel vor sich auf den Boden und stellen Sie sich auf den Platz von „Was trägst du für mich?“ Bitte erlauben Sie sich, zu spüren, wie sich Ihr Körper anzufühlen beginnt. Können Sie ruhig und gleichmäßig atmen, spüren Sie Aufregung, Müdigkeit, vielleicht gar Schmerzen? Wie sind Ihre Gefühle? Kommen Erinnerungen hoch? Was Sie jetzt spüren, ist das,was Ihr Tier für Sie mit sich herumträgt – seien Sie ganz offen für alles, was Sie erleben, egal, ob Sie es für möglich halten oder nicht. Meistens sind es sehr unbewusste Probleme, die Ihr Tier für Sie trägt – klar. Alles, was Ihnen bewusst ist, braucht nicht dieses Ritual der Aufstellung.
Wenn Sie spüren, was Ihr Tier trägt, nehmen Sie dem Tier seine Last wieder ab. Stellen Sie sich einfach vor, wie Sie Ihrem Tier sagen, dass Sie von nun alles selbst tragen. Verneigen Sie sich vor Ihrem Tier und danken Sie, dass es Ihnen so liebevoll dient – und übernehmen Sie nun Ihr Schicksal selbst.
Gehen Sie zu Ihrem Tier, legen Sie die Hände auf seinen Rücken oder wohin es Sie zieht und erlauben Sie ihm, das, was es für Sie trägt, nun in Sie zurückfließen zu lassen. Es wird sich wahrscheinlich nicht allzu gut anfühlen – aber nun können Sie handeln, sich Hilfe suchen. Nun wissen Sie, wohin Ihr nächster Schritt der Heilung gehen soll. Es kann sein, dass es Ihnen sehr schwer fällt, das Problem selbst zu spüren, zu tragen. Das geht fast allen so. Suchen Sie sich Hilfe, wir brauchen nicht alles allein zu machen. Der große Geist der Tiere dankt Ihnen von Herzen und mit aller Liebe.
Susanne Hühn
www.susannehuehn.de