Frau sein – Was heißt das eigentlich? Lange Haare und ein roter Kussmund? Ein kurzer Rock und High Heels? Oder bedeutet es, Mutter zu sein, zu kochen und brav das Haus hüten? Susanne Hühn zeigt, was es jenseits aller Rollenvorstellungen, wirklich heißt eine Frau zu sein. Mithilfe einfacher Rituale, Übungen und innerer Reisen.
Dadurch erlagen wir Zugang zu unserer weiblichen Urkraft und erfahren, wie wir unsere Sehnsüchte und unseren authentischen Wesenskern leben können. So verschaffen wir uns Raum, in dem sich das entfalten kann, was wir in uns hüten und nähren und was durch uns gelebt werden will.
Liebe Leser, viele Frauen erleben das Frausein als sehr beschämend und verunsichernd. „Sei nicht so empfindlich!“, hören wir. Oder: „Die hat bestimmt ihre Tage“, wenn wir emotional empfindsam sind, statt zu funktionieren.
Ich habe sehr oft Anfragen von Frauen, die sagen, sie würden gerne in meine Frauenkurse kommen, fühlen sich aber nicht als zugehörig, weil sie keine „richtigen Frauen“ sind. Kannst du dir das vorstellen? Ja, natürlich. Ich kenne so gut wie keine Frau, die sich wirklich weiblich fühlt und ihr Frausein ausdrücken und für sich selbst definieren kann.
Eines verbindet uns alle
Das geheime Wissen um unsere Aufgabe, unsere Kraft. Spirituelles Frausein bedeutet: Du bist dir darüber bewusst, dass du das nährst, was du berührst. Mit deiner Liebe, deiner Seelenkraft, deinem Mitgefühl, deiner Fürsorge. Aber natürlich auch mit deinem männlichen Anteil: Dem Feuer der Tatkraft, deinem aktiven Einsatz. Das kannst du nur auf die Dauer leisten, wenn du selbst oft genug an erster Stelle derjenigen stehst, die du mit deiner Liebe und deiner so kostbaren Aufmerksamkeit versorgst.
Weiblichkeit zu leben bedeutet außerdem, für alles, was du nähren möchtest, bewusste energetische und, wenn nötig, physische Räume zu erschaffen. Denn Frauen sind, so sagen es die Schamanen, „Raumwesen“. Sie spüren sich über den Raum, den sie hüten, innen und außen. Einen Raum zu hüten und alles, was darin ist, zu nähren, das ist die weibliche Aufgabe. Heißt das, du musst zurück an den Herd? Selbstverständlich nicht. Du kannst genauso gut einen Konzern leiten oder (und) fünf Kinder großziehen, oder einfach nur in einer Einzimmerwohnung leben und dich mit minimalen Aufwand unterhalten.
Die Fragen, vor denen wir stehen, sind
Wie kann ich mich als Frau wahr- und ernst nehmen, wie kann ich das, was ich in mir spüre und hüten will, nach außen bringen, auch dann, wenn es zum Beispiel Auszeiten sind? Oder wenn es sonst keiner macht? Wenn es sehr viel Schutz braucht, weil es sehr empfindsam ist? Wenn es keiner hören will? Wie kann ich mir für all das, was ich leben will, und vor allem für mein gutes Gefühl für mich selbst, Räume erschaffen? Die Welt braucht mehr Räume für Glück, für Frieden, für gesunden Wohlstand, für Gesundheit und für Zärtlichkeit. Es ist die Aufgabe der Frauen, diese Räume zu erschaffen – die der Männer, sie zu schützen. Einer muss anfangen und das sind wir. Denn wenn wir diese Räume nicht schaffen, gibt es auch nichts zu beschützen.
Unser Ritual
1. Nimm dir eine Schale aus deiner Küche, ein paar Zettel und einen Stift. Sorge für ein sicheres Feuer, ein Lagerfeuer oder eine Kerze an einem feuergesicherten Ort.
2. Schreibe alles auf deine Zettel, was du deinem Gefühl nach in einer Schale hütest, aber nicht hüten willst: Die Sorgen deiner Mutter. Die Versprechungen des Expartners. Das Gejammer der Kollegin. Den Traum vom Ferienhaus am Meer, den du tief in dir begraben hast. Den Selbsthass, der dir vor dem Spiegel entgegenschlägt. Beim Aufschreiben wirst du merken, was du alles in dir nährst.
3. Falte die Zettel zusammen und lege sie in die Schale. Nutze bitte die Schale für alle Themen, deine eigenen und die deiner Vorfahren, die du mit dir herumträgst.
4. Lege einen Zettel mit dem Satz „Für alle Ahnenthemen“ mit hinein. Nimm dir bitte Zeit für deine Zettel. Und sei ehrlich. Du brauchst nicht gleich etwas zu verändern. Es geht zunächst nur darum, zu erkennen, was du alles gegen deinen bewussten Willen hütest. Wenn du alles aufgeschrieben hast, was du nicht mehr hüten willst, dann verbrenne die Zettel. Während die Zettel verbrennen, stelle dir bitte vor, es gäbe eine Lichtsäule, die Himmel und Erde verbindet. Die gebundenen Energien all der Themen, die du noch in dir genährt hast, dürfen frei werden. Du geleitest sie mithilfe dieser Lichtsäule nach Hause.
Beende das Ritual und tauscht euch aus. Jede Frau hütet das Leben in ihrer Schale auf die für sie richtige Weise – so auch du. Lass auch du dir nicht mehr reinreden. Erlaube nicht, dass andere dir ihr Gejammer und ihre Versprechungen in die Schale legen.
Susanne Hühn ist ausgebildete Lebensberaterin und ganzheitliche Physiotherapeutin. Sie schreibt spirituelle Selbsthilfebücher und gibt Lebensberatung, Channelings sowie Meditationskurse für Erwachsene und Kinder. Seit 1986 begleitet sie Menschen auf ihrem Weg zur Gesundung. Mit dem Schreiben begann sie 1992. Zuerst schrieb sie spirituelle Romane, dann vermittelte sie ihr Wissen in Sachbüchern und auf CDs, die sie mittlerweile in großer Zahl veröffentlicht hat.
www.susannehuehn.de